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Initiatoren wenden sich gegen einseitige Betrachtung - Franz-Werfel-Menschenrechtspreis verliehen

11.2.2003
Teplice nad Metují [INEX SDA]
Autor: Andreas Schmidt, tel: 494-547012, 732-109356

Mit einem offenen Brief an Vertreter sudetendeutscher Organisationen wendet sich die Initiative des Versöhnungskreuzes gegen Missverständnisse in Bezug auf die Motivation des Projektes. Das Kreuz der Versöhnung wurde am Schauplatz einer Nachkriegstragödie errichtet, an dem während der Zeit der wilden Vertreibung aus der Tschechoslowakei 23 junge und alte Menschen aus dem früheren Wekelsdorf umgebracht wurden. Gewidmet ist das Mahnmal, das am 15.09.2002 eingeweiht wurde, aber allen Opfern der Nationalitätenkonflikte im Braunauer Ländchen, in dem 700 Jahre verschiedene Interessen aufeinander stießen und es immer wieder zu Konflikten kam. Da das Projekt die Menschen versöhnen und zusammen bringen soll, wehren sich die Initiatoren (Věra Vítová, Bürgermeisterin a.D. und Mitglied des Stadtrates von Teplice n. Met.; Jan Piňos, Vorsitzender der Vereinigung für nachhaltiges Leben TUŽ se, Broumovsko!; Petr Kulíšek, Vorsitzender der Vereinigung für freiwillige Aktivitäten INEX) gegen eine einseitige Vereinnahmung des Monuments als „Denkmal für die sudetendeutschen Opfer der wilden Vertreibung“.

Als Ehre empfinden es die Initiatoren, dass sie das Zentrum gegen Vertreibungen für ihre Bemühungen um den Dialog zwischen Tschechen und Deutschen mit dem Hans-Werfel-Menschenrechtspreis auszeichnen will. Dieser Preis wird erstmals in diesem Jahr verliehen und soll Einzelpersonen oder auch Gruppen zuteil werden, die sich gegen die Verletzung von Menschrechten durch Völkermord, Vertreibung und bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer, rassischer oder religiöser Gruppen gewandt haben.

Der Sammelband „Vom Kreuz zur Versöhnung“, herausgegeben im Rahmen des Projektes „Kreuz der Versöhnung in Teplice nad Metují“ mit Beiträgen von Persönlichkeiten des politischen und kulturellen Lebens Tschechiens und Deutschlands, die vielfältige Ansichten über die Vergangenheit und Zukunft der deutsch-tschechischen Verständigung ein-fangen, ist nun erhältlich. Informationen über Bestellmöglichkeiten sind unter der Internetadresse http://www.inexsda.cz/kriz zu finden, Bestellungen können auch direkt per Fax an 00420-494-547024 ge-richtet werden (Deutsche Ausgabe: 140 Kč plus 175 Kč Versandkosten).


Offener Brief an Repräsentanten Sudetendeutscher Organisationen
Kostelecké Horky, den 05. Februar 2003

Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir freuen uns, dass sie die Errichtung des Versöhnungskreuzes bei Teplice nad Metují in ihren Veröffentlichungen begrüßen und die lange Arbeit der drei beteiligten Initiativen zu würdigen wissen.

Dennoch möchten wir mit diesem offenen Brief, der gleichzeitig der deutschen Presse zugeleitet wurde, einige Missverständnisse in Bezug auf das Versöhnungskreuz ansprechen und hoffentlich auch beheben. Bitte entschuldigen Sie, dass unsere Reaktion so spät erfolgt; wir haben erst jetzt einige Presseartikel in deutschen Zeitungen und die Pressemitteilung der Sudetendeutschen Landsmannschaft auswerten können.

Leider stellen Sie die Motivation des Projektes durchweg einseitig als Denkmal für die bei Teplice ermordeten Sudetendeutschen dar. Dies ist keine ausreichende Betrachtung. Vielmehr soll das Versöhnungskreuz allen Opfern der Nationalitätenkonflikte im Braunauer Ländchen gewidmet sein. Schon seit 700 Jahren trafen dort tschechische und deutsche, katholische und evangelische, kirchliche und weltliche Einflüsse und Interessen aufeinander. Immer wieder kam es dabei zu folgenreichen Auseinandersetzungen; das Massaker an den Sudetendeutschen 1945 ist die jüngste solcher Konfrontationen. Das Gedenken der 23 jungen und alten Opfer des „Wekelsdorfer Todesmarsches“ ist für uns der Anlass für die Errichtung des Versöhnungskreuzes. Es war die letzte schreckliche Gräueltat in der Region. Das Versöhnungskreuz am Schauplatz dieses Verbrechens wird so zum Symbol der Hoffnung auf einen zukünftig versöhnlichen Umgang der Menschen miteinander in diesem Gebiet.

Wenn es seine Aufgabe, die Menschen zu versöhnen, aber erfüllen soll, dann müssen naturgemäß alle Seiten berücksichtigt, muss an die Opfer deutscher und tschechischer Nationalität erinnert werden. Nur dann können wir befreit von der Schuld aus vergangenen Tagen gemeinsam miteinander leben und handeln, ohne das viele Leiden vergessen zu müssen.

Der tschechische Teil der Schuld wurde lange Zeit tabuisiert und relativiert. Mit der

Initiierung des Versöhnungskreuzes gelang es tschechischen Vereinigungen nun, diese Schuldfrage offen und mit großer Resonanz zu thematisieren und nach Versöhnung mit den Opfern zu suchen. Das Mahnmal will aber nicht einseitig sein, vielmehr trägt es die Widmung „Für die Opfer der Nationalitätenkonflikte“. Es wurde geschaffen, wie auf dem Kreuz zu lesen ist, „Für die Opfer des Unrechts“. Beide Widmungen bleiben dabei ausdrücklich nationalitäten-unabhängig und gedenken darum sowohl des den Deutschen als auch Tschechen zugefügten Leids.

Wir hoffen auf diese Weise das gegenseitige Verstehen der Emotionen und Denkweisen erweitern zu können. Zusätzliche Anregungen soll das nun erhältliche Buch „Vom Kreuz zur Versöhnung“ geben. Durch es wollen wir erneut auf die Notwendigkeit des Aufeinanderzugehens und Versöhnens hinweisen. Wir hoffen, dass es ähnlich dem Versöhnungskreuz dazu beitragen wird, die Perspektiven anderer zu verstehen. Dazu bedarf es allerdings einer kritischen Überprüfung einseitiger Sichtweisen und der schmerzhaften Realisierung, dass es nicht nur das eigene erfahrene Leid gab.

Diesen Aufruf richten wir wohlgemerkt an alle Seiten. So kam es nicht nur in Deutschland zu Missverständnissen in Bezug auf die Motivation des Versöhnungskreuzes. Wie Sie sicherlich der Presse entnommen haben, stößt das Mahnmal bei vielen Bewohnern in und um Teplice nad Metují und in politischen Kreisen Tschechiens auf Unverständnis. Hier findet man den Zusammenhang der Verbrechen während des Nationalsozialismus und den Vertreibungen nach Mai 1945 nicht repräsentiert. Es sei auch in Bezug auf diese Perspektive betont, dass wir jedwede Vereinnahmung des Mahnmals ablehnen und daher nachdrücklich um die Achtung unserer Absichten bitten.

Am 23. November des vergangenen Jahres wurde das Monument mit Hakenkreuzen besprüht und demoliert. Die Benutzung von Hammer und Spray anstatt von Argumenten disqualifiziert den Urheber für eine ernsthafte Diskussion, dennoch hat uns diese Tat einmal mehr sehr deutlich gezeigt, dass noch ein langer Weg bis zur Versöhnung zu gehen ist.

Ein positives Zeichen auf diesem Weg ist die Absicht des Zentrums gegen Vertreibungen den Initiatoren für ihre Verdienste um den Dialog zwischen Deutschen und Tschechen den neu gestifteten Franz-Werfel-Preis zu verleihen und damit das Projekt des Versöhnungskreu-zes und seine Ziele zu unterstützen.

In der Hoffnung auf eine konstruktive Fortsetzung der Zusammenarbeit verbleiben wir mit freundlichen Grüßen.

Věra Vítová, Jan Piňos, Petr Kulíšek

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